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Daily Link Icon Dienstag, den 31. März 2009
Neu in meiner Bibliothek: Formel, Farbe, Form

Book Cover Es gibt tatsächlich hin und wieder Computerbücher, die nicht schon veraltet sind, wenn man sie ausgelesen hat. Das Buch aus dem Jahre 1995 (sic!) Formel, Farbe, Form. Computer­ästhetik für Medien und Design von Georg Nees ist eines dieser raren Exemplare. Ich hatte es vor Jahren schon einmal zwischen den Fingern und es gibt es auch in der Institutsbibliothek, aber für ein neues Projekt mit Processing wollte ich ein eigenes Exemplar auf meinem Schreibtisch haben. Denn es ist ein wunderbares Buch, das die medienwissenschaftliche Grundlage für eine experimentelle Ästhetik legen will.

Dabei ist es gar nicht so trocken, wie der Titel und der letzte Satz vermuten lassen. Es vermittelt die Grundlagen der Farbtheorie und Ästhetik an Hand vieler kleiner, voll funktionsfähiger Programme, die Spaß machen und einen schnell zur Tastatur greifen lassen, um selber mal rasch etwas auszuprobieren. Dazu tragen auch die über 300 Abbildungen (davon viele in Farbe) bei, die alleine schon das Schmökern zu einem Genuß machen.

Und gut, die Programmbeispiele sind alle in BASIC (ey, das Buch ist von 1995), aber es ist ein strukturiertes BASIC, kein Spaghetti-Code, und der Autor hat auch alle systemspezifischen Tricks vermieden, so daß der Code gut lesbar und die Übertragung in eine moderne Programmiersprache unproblemtisch ist.

Der Autor Georg Nees gilt zusammen mit Herbert Franke und Frieder Nake als Pionier der Computerkunst in Europa. Nees war der erste, der über ästhetische Aspekte der Computergraphik promovierte (1969 in Stuttgart bei Max Bense).

Sicher ist das Buch nicht billig, aber jeden Cent wert. Denn wie gesagt: Der großformatige Wälzer (über 430 Seiten) gehört zu der seltenen Gattung der Computerbücher, die nicht altern. Ein langes und wiederholtes Lesevergnügen und die Anregung zu eigenen computergraphischen Experimenten ist garantiert.

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Posted by Jörg Kantel | Permalink | | |

Daily Link Icon Donnerstag, den 26. März 2009
Es muß nicht immer MATLAB sein

Book Cover Der Titel des Buches Beginning Python Visualization von Shai Vaingast ist eigentlich irreführend. Denn es geht in dem Buch um viel mehr, als um Visualisierung. Es ist nicht mehr und nicht weniger eine Einführung, wie man das beliebte, aber kommerzielle und teuere WikipediaLogo MATLAB, ein Paket für wissenschaftliches Rechnen (Numerik) und Visualisierung, durch Python-Pakete ersetzen kann. Dazu werden die Pakete matplotlib, NumPy, die Python Image Library (PIL) und SciPy genutzt. Alle diese Pakete hatte ich in meiner Python-Umgebung schon installiert und so stand einem fröhlichen Experimentieren nichts im Wege.

Was wird nun alles behandelt in diesem Buch? Nach der üblichen Einführung, die eine Tour de Force durch alle im Buch behandelten Themen ist und zeigt, was man mit GPS-Daten und Python alles anstellen kann, folgen ein paar Seiten über die Installation der Software und eine Kurzeinführung in Python. Erfahrene Pythonistas dürfen diese beiden Kapitelchen ruhigen Gewissens überspringen. Aber dann: Ein wunderbares Kapitel über (wissenschaftliche) Daten, wie man sie bekommt und wie man sie auswertet, gefolgt von einem weiteren Abschnitt, der alles über Textfiles und reguläre Ausdrücke bringt. Dann wird gezeigt, wie man die gewonnenen Daten mithilfe der matplotlib visualisiert. Anschließend wird mit Mathematik gespielt, Numerik und Signalprocessing behandelt und PIL zur Bildverarbeitung genutzt. Zum Abschluß gibt es ein Kapitel über fortgeschrittenes Datei-Management, das den Band abrundet.

Das Buch war in den letzten Tagen meine ständige U-Bahn-Lektüre. Es hat mich regelrecht begeistert, vor allem, weil dem Autor seine Praxiserfahrung in den behandelten Topics anzumerken ist. Es ist praxisorientiert, lebendig geschrieben und mit spannenden Beispielen versehen. Jeder, der mit wissenschaftlichem Rechnen und/oder Visualisierung beschäftigt ist, sei es an der Hochschule als Student oder Lehrer, sei es in der Praxis als Ingenieur oder Informatiker, sollte dieses Buch auf seinem Schreibtisch haben. Er wird es nicht bereuen.

Und viele werden sich nach der Lektüre vielleicht tatsächlich überlegen, ob und wie sie das teuere und proprietäre MATLAB durch Python ablösen können. Ich habe meinem Wiki jedenfalls schon einmal eine Seite Scientific Python spendiert. Noch steht nicht viel drin, aber das wird sich sicherlich noch ändern. Denn bekanntlich macht (mir) Mathematik Spaß und mit den richtigen (Python-) Werkzeugen und einem vernünftigen Buch kann sich das Vergnügen nur erhöhen.

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Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Python

Daily Link Icon Mittwoch, den 25. März 2009
3D und JavaScript

3D-API fürs Web: Die Khronos Group will zusammen mit Mozilla ein offenes und lizenzfreies 3D-API für Browser entwickeln, über das Webapplikationen 3D-Hardware-Beschleunigung nutzen können, die in den meisten Rechnern und modernen Mobiltelephonen vorhanden ist. Die Arbeitsgruppe soll mehrere Ansätze evaluieren, darunter auch OpenGL und OpenGL ES 2.0 im Zusammenspiel mit JavaScript. Mozilla schlägt vor, OpenGL ES 2.0 in Verbindung mit dem Canvas-Element zu nutzen, um beschleunigte 3D-Graphik im Browser darzustellen. [Golem.de]

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Daily Link Icon Freitag, den 13. März 2009
In Betweener

Using Tweener for Scripted Animations. Tweener (MIT-Lizenz) ist eine ActionScript-Klasse für scriptgesteuerte Flash- und Flex-Animationen. [O'Reilly InsideRIA]

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