Donnerstag, den 9. April 2009 |
Eine kleine Alptraummusik
Igudesman & Joo machen feines und virtuoses Musikkabarett. Die einzelnen Nummern haben so sprechende Titel wie »Rachmaninow Had Big Hands«, »Mozart Bond« oder »Riverdancing Violonist«.
Der Trailer ihres neuen Programms A Little Nightmare Music macht Lust auf mehr. Also besucht ihre Website und schaut Euch auch die anderen Videos an. Und wenn sie in Eurer Gegend gastieren ... Hingehen! (Tu felix Aquae Mattiacorum.) [Noch einmal Peter van I. per Email.]
Technorati-Tags: Musikkabarett
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Freitag, den 20. März 2009 |
ARD.Nicht-lustig.de
Der Scheibenwischer Scheibenkleister gestern abend in der Glotze war vor allem eines: »Nicht lustig«. Man hätte es besser »Satirezipfel(chen)« genannt. Nach diesem medialen Nicht-Ereignis bin ich wieder einmal reif für die Anstalt.
Technorati-Tags: Kabarett TV Satire Medien
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Donnerstag, den 5. März 2009 |
Ein Computer, der funktioniert
Bodo Wartke hat jetzt einen Computer, der funktioniert. Natürlich einen Mac.
Der gießt die Blumen, macht den Abwasch und / geht drei mal täglich Gassi mit dem Hund. [Mac Essentials]
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Montag, den 2. März 2009 |
Herr Dombrowskis letzter Tag auf Erden
Der Schlußmonolog aus Georg Schramms Solo-Programm »Thomas Bernhard hätte geschossen«.
Technorati-Tags: Kabarett
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Dienstag, den 30. Dezember 2008 |
Soviet Unterzoegersdorf
Für NetzpolitikTV 057 hat Markus die österreichische Künstlergruppe Monochrom auf dem 25c3-Lego-Spielplatz getroffen und über ihre nächtliche Theater-Performance »Soviet Unterzoegersdorf - A Nation In Transit« befragt. Dabei blieb wenigstens ein Teil der Lego-Bauten heil.
Eine Frage bleibt mir noch: Seit wann sendet NetzpolitikTV auf YouTube? Und warum? Ist da etwas völlig an mir vorbeigegangen? [netzpolitik.org]
Technorati-Tags: Monochrom
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Dienstag, den 23. Dezember 2008 |
Stille Nacht zum Zweiten
Ich werde über die Feiertage nicht unbedingt vollständig aufs Bloggen verzichten, aber es wird die nächsten Tage ruhiger und vermutlich anders werden, als Ihr es normalerweise von mir gewohnt seid. Erwartet daher keine Updates, aber freut Euch, wenn welche kommen.
Und damit Euch die Zeit während der und zwischen den Feiertagen nicht zu lang wird, singt Rainald Grebe im neuen Breitwand-Format von YouTube die Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten für Euch. [Danke, redblog ].
Geruhsame Feiertage Euch allen da draußen und bleibt mir gewogen...
Technorati-Tags: Kabarett
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Das letzte Wort zur »Finanzkrise«...
hatte Volker Pispers in den letzten Mitternachtsspitzen (Sonnabend, den 20. Dezember 2008):
»Hätten wir schon vor Jahren rechtzeitig angefangen, systematisch die Banken zu überfallen, hätten wir vielleicht einen Teil des Geldes in Sicherheit bringen können.« Machte meinen Tag! [netbib weblog]
Technorati-Tags: Kabarett Finanzkrise
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Mittwoch, den 3. Dezember 2008 |
Eine halbe Stunde Kabarett mit Marc-Uwe Kling
Weil es morgen wieder kein Schockwellenreiter-Update gibt, hier etwas, damit Euch die Zeit nicht zu lang wird: Eine halbe Stunde Kabarett mit Marc-Uwe Kling:
Es sind Auszüge aus dem Programm »Wenn alle Stricke reißen, kann man sich nicht mal mehr aufhängen«. [Danke, redblog]
Technorati-Tags: Kabarett
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Dienstag, den 11. November 2008 |
Fett war gestern, Dosenfleisch ist heute
Das machte meinen Morgen: Eine Künstlergruppe hat zwei Jahre lang Spam-Mails gesammelt und daraus wertvolle Kunst produziert. Hier ihre Version eines Klassikers der Nigeria-Connection: Die sterbende Witwe.
Hier geht's zur Homepage von SPAM the musical und hier ist ihr YouTube-Channel mit weiteren Highlights aus der Welt der einsamen Mädchen und der Lotteriegewinner.
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Montag, den 21. Juli 2008 |
Georg Schramm in Bestform
Politiker klagen ernsthaft über ausbleibende Diätenerhöhung, mehr Menschen in oder in der Nähe von Armut. Georg Schramm über den Konflikt zwischen arm und reich:
Was wäre, wenn sich die »Unterschicht« auf einmal gegen das System auflehnt? Dann dürfte Schäuble seinen Überwachungsapparat einsetzen. [redblog]
Technorati-Tags: Kabarett
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Freitag, den 18. Juli 2008 |
Fußpilz! Fußpilz!
Etwas verspätet, aber immer noch gut: Die politische Kabarettistin Lisa Politt über Fußballsommer und Fußpilz:
Machte meinen Morgen! [redblog]
Technorati-Tags: Kabarett
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Montag, den 30. Juni 2008 |
Deutschland ohne die SPD?
Schnutinger versucht das Unmögliche: Die Rettung der SPD!
Machte meinen Tag! [Lummaland]
Technorati-Tags: Kabarett
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Mittwoch, den 18. Juni 2008 |
Neues von Murat Topal
Ich glaube, Murat Topal, der Bulle aus Neukölln, benutzt morgens die gleiche U-Bahn wie ich, um wenigstens zeitweise dem Bezirk zu entfliehen — aber vergeblich, Neukölln fährt mit:
Außerdem ist Murat neben Klaus Wowereit Schirmherr der 48 Stunden Neukölln. Übermorgen, am 20. Juni gegen 19:00 Uhr wird er das Festival eröffnen und eine Showeinlage zum Besten geben. Ort: Karl-Marx-Straße 131-133, Passage, Jobpoint. [Ders. per Email.]
Technorati-Tags: Comedy Neukölln
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Mittwoch, den 16. April 2008 |
Wer hat uns verraten?
Wer hat unsere Daten an das BKA verraten?
Sozialdemokraten! (Der Berliner Kabarettist Marc-Uwe Kling am 13. April 2008 zu Gast bei Volker Pispers auf 3sat.) [so-zi-al]
Technorati-Tags: Online-Durchsuchung Kabarett SPD
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Donnerstag, den 14. Februar 2008 |
Neues von Murat Topal
Murat Topal, der aus Neukölln stammende (ehemalige) Kreuzberger Streifenpolizist türkischer Herkunft mit der komödiantischen Ader hat nach mehr als zwei Jahren ein neues Programm auf die Beine gestellt: »Tschüssi Copski«. Premiere ist am 27. Februar in der ufaFabrik in Berlin-Tempelhof, danach läuft das Programm bis zum 24. März jeweils Mittwochs bis Sonntags (auch Ostersonntag) durch. Beginn ist jeweils um 20:30 Uhr.
Zur Einstimmung hier ein Ausschnitt aus seinem alten Programm »Getürkte Fälle« - Murat Topal bei Nightwash. [Murat T. per Email.]
Technorati-Tags: Comedy
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Freitag, den 8. Februar 2008 |
Bodo Wartke bei Sevenload
Der Macintosh-Fan und Klavierkabarettist Bodo Wartke, der uns schon mehrmals im Schockwellenreiter erfreute, hat jetzt auch einen eigenen Kanal bei Sevenload. [sevenload Blog]
Technorati-Tags: Sevenload Video Kabarett
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Dienstag, den 22. Januar 2008 |
Sein Brief an Steve
Bodo Wartke schrei(b)t sich seinen Frust von der Seele...
über Steves iPhone-Exklusivpartner: die deutschen Telekomiker. Den Brief unterschreibe ich sofort mit. [Mac Essentials - RSS20]
Technorati-Tags: iPhone Telekom Kabarett
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Donnerstag, den 22. November 2007 |
Neukölln ist überall
Die Netzeitung hat einen berühmtesten Neuköllner Krawattenträger (Nein, nicht den Schockwellenreiter ) interviewt: Teil 1, Teil 2. Der dritte Teil folgt morgen.
Und hier ein Video: Kurt Krömers TV- und Medienkritik. [Netzeitung]
Technorati-Tags: Comedy Satire
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Freitag, den 28. September 2007 |
Edith Schröder: Mein Kiez
Der Superstar aus dem Nougatkiez führt durch Neukölln:
[Gefunden auf Watch Berlin.]
Technorati-Tags: Kabarett Comedy Neukölln
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Mittwoch, den 29. August 2007 |
Leben ohne Micro$oft: Sag mal Bill, Gates noch?
»Ich hab' geträumt, Microsoft würde Flugzeuge bauen.« Bodo Wartke, Berliner Kabarettist und Pianist, mit dem Stück »PCdenzfall« (Download) aus seinem neuen Programm »Noah war ein Archetyp«.
»Mac, ohne Donalds, finde ich OK.« Machte meinen Morgen! [Danke, Mac Essentials]
Technorati-Tags: Kabarett Microsoft Apple
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Freitag, den 20. Juli 2007 |
Einen für den Morgen: Thüringen
Rainald Grebe singt (singt?) mal nicht über Brandenburg, sondern über Thüringen.
Live in der Kurt-Krömer-Show am 5. September 2004.
Technorati-Tags: Comedy
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Donnerstag, den 14. Juni 2007 |
Das Video des Tages
Zuckerstein in Concert: Gleich, Gleich... Die mittelhessische Antwort auf »je t'aime ... moi non plus«.
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Mittwoch, den 23. Mai 2007 |
Rein oder nicht rein...
Stein oder nicht Stein, Wallenstein oder Gallenstein...
Die ersten Charlottenburger Akademiker sind am Wochenende gruselnd in Neukölln eingefallen.
Technorati-Tags: Wallenstein Kindl-Brauerei Rollberg
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Happy Börsday, Dieter Hildebrandt
Der Altmeister des deutschen Kabaretts wird heute 80 Jahre jung.
Der Schockwellenreiter gratuliert mit dieser Video-Hommage und wünscht ihm noch viele produktive Jahre.
Technorati-Tags: Kabarett
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Donnerstag, den 10. Mai 2007 |
Ein irrer Typ
»Ich lege Wert darauf, kaputt zu sein«: Der legendäre Wolfgang Neuss und die Drogen.
Denn »der gesunde Menschenverstand ist reines Gift!« Am 5. Mai 1989 starb Wolfgang Neuss in Berlin. Er hinterließ eine Lücke, die niemand bisher wieder auffüllen konnte.
Technorati-Tags: Kabarett Drogen
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Montag, den 30. April 2007 |
Geld zurück für Dudelmusik
Aktion gegen Zwangsbeschallung: Das Humorprojekt moderne21 will die GEMA zu einer Umkehr ihrer Vergütungsprinzipien bewegen.
Stille? Find ich gut! [Telepolis News]
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Montag, den 2. April 2007 |
Happy Birthday (nachträglich), Ingrid Steeger
Die »Klimbim-Göre« Ingrid Steeger war zwar nicht unbedingt die deutsche Monroe, aber das Sex-Symbol meiner Spät-Pubertät (die ja bekanntlich bis heute anhält ). Und sie konnte nicht nur umwerfend komisch und sexy sein, sondern sie spielte und spielt bis heute auch eindringlich und überzeugend seriöse Rollen (wenn man sie läßt). Über ihr Privatleben lasse ich mich nicht aus, das hat die Regenbogenpresse und der restliche Qualitätsjournalismus schon zur Genüge gefleddert.
Gestern wurde sie 60 Jahre jung und sieht immer noch unglaublich gut aus. Ich gratuliere nachträglich und wünsche ihr noch viele gute Rollen und viele erfolgreiche Auftritte auch als Komödiantin.
Ingrid Steeger ist natürlich auch der heutige »Google des Tages«.
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Dienstag, den 6. März 2007 |
Wilmersdorfer Witwen
Ein Filmschnipsel aus dem Musical Linie 1 (leider mit einem riesigen schwarzen »Trauerrand«):
Ja, wir Wilmersdorfer Witwen verteidigen Berlin,
sonst wär'n wir längst schon russisch, chaotisch oder grün.
Was nach uns kommt ist Schite,
denn wir sind die Elite.
Einer der Gründe, warum ich nie in den (bürgerlichen) Westen ziehen würde — er ist Diepchen-Land.
Und natürlich sind die Wilmersdorfer Witwen der heutige »Google des Tages«.
Technorati-Tags: Linie1 Wilmersdorf Berlin Grips-Theater
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Mittwoch, den 7. Februar 2007 |
Floh de Cologne
Das ich das noch erleben darf: Die Flöhe, eines der ersten und wichtigsten deutschen Rock-Kabaretts im Fernsehen! Leider in einem etwas betulichen Film — doch die gesendeten Programmausschnitte machen das wieder wett.
Autor und Moderator der Sendung ist Reinhard Hippen, dem ich ausnahmsweise wegen seiner Verdienste um das deutsche Kabarett die Betulichkeit verzeihe. Gefunden habe ich das Video bei der NRhZ Online, die noch mehr Clips in ihrem Programm hat.
Floh de Cologne ist natürlich der heutige »Google des Tages«.
Technorati-Tags: Kabarett Theater Rock-Kabarett Rocktheater
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Freitag, den 5. Januar 2007 |
Einen für den Morgen: Du kleine Löterin
Wiglaf Droste und das Spardosen-Terzett in einer unglaublichen Performance:
Der Titel darf natürlich niemals und unter keinen Umständen anzüglich verstanden werden.
Technorati-Tags: Realsatire
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Montag, den 23. Oktober 2006 |
Auf dem Weg nach oben
Kurt Krömers langer Abschied aus Neukölln: Als anarchischer Clown irgendwo zwischen Kabarett und Comedy hat Kurt Krömer seine Nische gefunden. Nun könnte es für den Fake-Neuköllner (nicht nur das hat er mit dem Parteibuchblogger gemeinsam — findet Ihr nicht auch?) sogar den Deutschen Fernsehpreis geben. [Netzeitung.de Medien]
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Mittwoch, den 27. September 2006 |
Fischers Fritz fischt frische Fische — Angeln Berlin
Die Brauseboys aus Berlin-Wedding sind nicht nur eine Boygroup, die lesen und singen, sondern auch eine Boygroup, die verdammt nochmal rappen und posen kann. Check it out! MC Nils gibt die Moves vor. Und außerdem bloggen die Jungs auch noch.
Und am Freitag, den 29. September 2006 ab 20:00 Uhr lesen die wunderbaren Brauseboys in Neukölln, im Kunstraum t27: Aus Anlaß der Ausstellung »Berlin-Sichten« von Carsten Kaufhold und Lars Maurmaier (bis 8.10.2006) werden die Mitglieder der Weddinger Lesebühne in Gedichten und kurzen Prosastücken ihre Sicht auf die deutsche Metropole dem geneigten Publikum darbieten.
Der Kunstraum t27 ist in der Thomasstraße 27 in 12053 Berlin-Neukölln.
Technorati-Tags: Brauseboys Rap t27
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Mittwoch, den 9. August 2006 |
Wir Blogger, schön, reich und berühmt...
und jetzt auch als Rührstück im Theater: IDas Blog eines Mädchens aus dem Irak bewegt Menschen aus der ganzen Welt. In Edinburgh kommt das Web-Tagebuch jetzt auf die Bühne. [Netzeitung.de Internet]
Technorati-Tags: Rebloggeria Weblog Irak
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Freitag, den 4. August 2006 |
Wohin am Wochenende?
Das jüdische Theater Bamah wurde im Mai 2001 von dem Schauspieler und Regisseur Dan Lahav (frech aus dem Frame heraus verlinkt) im Wilmersdorfer Theater Coupé mit 99 Plätzen und angeschlossenem Café gegründet. Im Oktober 2004 Umzug in die ehemalige Filmbühne am Steinplatz, im Dezember 2005 fristlose Kündigung. Vorübergehend spielte das Theater im Februar 2006 im Bürgersaal des Rathauses Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin. Danach Umzug in die Jonasstraße 22 in Neukölln. Bei diesen Umzügen hat das Theater seinen Namen von Bamah (übersetzt »Bühne«) in Bimah (bedeutet mittlere Bühne) geändert. Der Spielplan umfaßt klassische Stücke des ostjüdischen Theaterrepertoires, bekannter jüdischer und israelischer Dramatiker, sowie anderer Autoren, welche die Geschichte der Juden behandeln, ferner Theater für Kinder mit Marionettentheater und klassischen Stücken.
Der Komponist und Verleger Will Meisel (»Berlin bleibt doch Berlin«, »Wir wollen Freunde sein fürs ganze Leben«, »Fräulein Pardon«, »Weekend« und andere) übernahm, als sein Vater Emil Meisel 1934 starb, vorübergehend zusammen mit seinem Bruder Bernhard Meisel, die Leitung der Tanzschule, in der jetzt das jüdische Theater Bimah residiert. Davor befand sich die Tanzschule Keller (auch eine Berliner Legende) in den Räumen.
Am Wochenende steht auf dem Spielplan (noch einmal frech aus dem Frame heraus verlinkt) ein Kurt-Tucholsky-Abend. Die Vorstellung beginnt am Samstag um 20:00 Uhr und am Sonntag um 19:00 Uhr. Die Jonasstraße 22 ist vom U-Bahnhof Leinstraße aus zu erreichen.
Und weil ich Kurt Tucholsky so liebe, wird er auch der heutige »Google des Tages«.
Hier geht es zur Photostrecke (4 Bilder). [Photos: Gabi]
Technorati-Tags: Theater Kabarett Chanson Tucholsky Bimah
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Mittwoch, den 7. Dezember 2005 |
»Ich bin ein deutscher Lästerer«
(Hanns Dieter Hüsch, 1968)
Ich habe mich von Kindesbeinen an zu einem deutschen Lästerer entwickeltIch habe meinen deutschen Laufstall nicht verlassen
Ich habe schon mit einem Jahr gesprochen
Ich habe schon mit vierzehn Monaten einen guten Eindruck gemacht
Ich habe schon mit 36 Monaten mir meinen Scheitel selbst gekämmt
Ich habe niemals Obst gegessen, wenn es nicht vorher stundenlang gewaschen war — wer weiß, durch wieviel Hände dieser Apfel schon gegangen ist
Ich habe in der Schule meine Butterbrote immer aufgegessen
Ich habe im Kindergottesdienst immer ausgesehen wie ein Schaf
Ich habe meine deutschen Bleyle-Hosen bis zum »gehtnichtmehr« getragen
Ich habe als Sextaner zur Oberprima aufgeschaut
Ich habe als Primaner Professoren für die Allergrößten gehalten
Ich habe mich dann geistig auf dem laufenden gehalten
Ich habe mich dann musisch auf dem laufenden gehalten
Ich habe mir dann sagen lassen müssen, daß ich ein internationaler Mauschler bin
Ich habe mir dann sagen lassen müssen, daß ein Volk wie eine Art Familie ist
Ich habe mir dann sagen lassen müssen, daß es Gott doch gar nicht gibt
Ich habe mir dann sagen lassen müssen, daß es Gott doch gibt
Ich habe mir dann sagen lassen müssen, daß ein deutscher Soldat mehr wert ist als ein russischer Soldat
Ich habe mir dann sagen lassen müssen, daß ein deutsches Kind biologisch viel höher steht als ein Zigeunerkind
Ich habe mir dann sagen lassen müssen, daß ich ein weltfremder Idiot bin
Ich habe mir dann sagen lassen müssen, daß ich doch mal zum Friseur gehen soll
Sie könnten sich auch mal die Haare schneiden lassenWürden Sie mir bitte einen Kamm kaufen
Sie haben wohl kein Geld, zum Friseur zu gehen
Sie haben wohl wieder Ihre Trotzphase
Sie dürften mein Sohn nicht sein
Mit solchen Haaren
Ich müßte Ihr Chef sein
Mit solchen Haaren dürften Sie mir nicht kommen
Was sagen denn Ihre Eltern dazu
Bei Adolf hätten Sie so nicht herumlaufen können
Sie meinen wohl noch, das wäre schön
Ich kann Ihnen ja nichts sagen: Das ist diese DemokratieIch habe mir dann sagen lassen müssen
Das ist ja dieser amerikanische Einfluß
Wenn ich Ihr Vater wäre, ich würde Sie mit einer Heckenschere in die Mache nehmen
Wir sind auch mit kurzen Haaren groß geworden
Das ist doch alles diese Überfremdung
Ein Jahr Arbeitsdienst und die Haare wären weg
Das ist doch wohl ganz einfach eine Sache des geringsten Anstands
Ihr Friseur hat sich wohl den Arm gebrochen?
Ihnen ist wohl gleichgültig, wie Sie aussehen?
Die Haare kann man sich doch wenigstens schneiden lassen
Wir hätten so nicht vor unseren Lehrer treten können
Ich kann Sie mit meinem Wagen rasch zum Friseur fahren
daß Gottes Mühlen langsam mahlen
daß der gesunde Menschenverstand immer noch die Richtschnur ist
daß ich nicht soviel rauchen soll
daß eine deutsche Frau in erster Linie Mutter ist
daß die moderne Kunst krankhaft ist
daß ich Vater und Mutter ehren soll
daß schon der geringste Anstand verlangt, zuerst Deutscher und dann Mensch zu sein
daß ich nicht alles negativ sehen soll
Ich habe mir dann sagen lassen müssen, daß ich indifferent bin
daß ich einen zu einseitigen Standpunkt habe
daß ich gar keinen Standpunkt habe
daß ich doch gleich nach Moskau gehen soll
daß ich ein Kleinbürger bin
daß ich verwahrlost bin
daß ich dafür zu jung bin
daß so die Freiheit nicht aussieht
Daß ich gerade gehen soll
daß ich konsequent sein soll
daß ich in eine Partei gehen soll
daß ich meine Butterbrote aufessen soll
daß ich auch mal zum Friedhof gehen soll
daß ich nicht ungewaschenes Obst essen soll
daß ich einen guten Eindruck machen soll
daß ich wieder wie ein Kind werden soll
daß ich wieder in meinen Laufstall soll
daß ich den Mund halten soll
daß ich meinen deutschen Laufstall nicht verlassen soll.
Hanns Dieter Hüsch, der Barde vom linken Niederrhein, einer der wenigen Menschen, die mich in jungen Jahren stark beeinflußt hatten, ist gestern im Alter von 80 Jahren gestorben. Ich bin traurig... [Industrial Technology & Witchcraft]
Aus Verehrung erkläre ich Hanns Dieter Hüsch zum heutigen »Google des Tages«
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Freitag, den 2. September 2005 |
»Ich wollte über alle Grenzen hinaus«
Frauenbewegung einmal anders: Cristina Fischer rezensiert das Buch Tanzen und tanzen und nichts als tanzen — Tänzerinnen der Moderne von Josephine Baker bis Mary Wigman. »Als Begründerin des modernen Tanzes gilt die Amerikanerin Isadora Duncan, die in den USA als Ikone der Frauenbewegung gefeiert wird. Sie trat nicht in Ballettröckchen und Spitzenschuhen, sondern in fließenden »griechischen« Gewändern und barfuß auf, um den natürlichen Ausdruck des Körpers zu betonen. Ihr Werk wurde nach dem Ersten Weltkrieg von Mary Wigman mit dem »freien« oder »absoluten« Tanz fortgesetzt. Mehr und mehr Frauen verdienten mit dem Tanz ihren Lebensunterhalt. Die Amerikanerin Loïe Fuller trat mit ihren raffiniert beleuchteten »Bewegungsskulpturen« im Varieté auf. Zu den größten Revuestars der 20er Jahre gehörte die Afroamerikanerin Josephine Baker mit ihren rasanten Charleston-Variationen. Nur mit einem »Bananenröckchen« bekleidet, bediente sie rassistische und sexistische Klischees, die sie jedoch auf die Spitze trieb und parodierte. Auch Anita Berber balancierte mit ihren »Tänzen des Lasters, des Grauens und der Ekstase«, von denen sie einige nackt darbot, auf der Grenze zwischen kalkuliertem Skandal, Selbstbefreiung und Prostitution.
[...] Der Titel dieses Buches ist irreführend: Viele der porträtierten Künstlerinnen wollten, wie in den sachlich und lebendig geschriebenen Beiträgen berichtet wird, nicht nur tanzen, sondern sich auch politisch engagieren. Isadora Duncan, die mit dem russischen Dichter Sergei Jessenin verheiratet war, sympathisierte mit der Sowjetunion. Valeska Gert begeisterte sich für die Novemberrevolution: »Die alte Welt ist morsch, sie knackt in allen Fugen. Ich will helfen, sie kaputtzumachen.« Die heute zu Unrecht fast vergessene Jo Mihaly entwickelte pantomimische Tänze wie »Blume im Hinterhof«, »Arbeiter« und »Mütter«. Sie war Mitglied linker Organisationen wie der »Roten Hilfe«. Josephine Baker war für die Résistance tätig und wurde dafür mit der »Croix de Guerre« und mit der »Médaille de la Résistance« ausgezeichnet. Daß diese bemerkenswerten Details nicht ausgespart werden, ist den Autorinnen des Buchs hoch anzurechnen.« [Junge Welt]
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Montag, den 23. Mai 2005 |
Ein Türke aus Neukölln bei der Berliner Polizei
Ich bin ja eigentlich kein Fan von Comedy. Aber zu meinem letzten Geburtstag hatten Gabi und ich Karten für das aktuelle Solo-Programm von Murat Topal »Getürkte Fälle — ein Cop packt aus« bekommen und so waren wir am Sonnabend in der ufaFabrik in Tempelhof.
Und was soll ich sagen: Wir hatten einen Mordsspaß. Murat Topal ist Türke, gebürtiger Neuköllner, hat dort das Ernst-Abbe-Gymnasium besucht, dann eine Ausbildung bei der Berliner Polizei genossen und ist in Kreuzberg Streife gefahren. Irgendwann hat er sein komödiantisches Talent entdeckt und macht nun »Reality-Comedy« (und ist zur Zeit von der Berliner Polizei beurlaubt): Er erzählt Geschichten aus der Wirklichkeit, nur geringfügig versch(r)oben und schärft so den Blick für den alltäglichen Wahnsinn. Und das ist irrsinnig komisch erzählt, mit vollem Körpereinsatz gespielt und ohne Angst vor Kalauern auf die Bühne gebracht. Das Programm läuft noch bis zum 11. Juni. Gehet hin und amüsieret Euch, wenn es wieder heißt: »Herr Topal, ich habe da einen Spezialauftrag für Sie...« [Photo: Gabi]
Posted by Jörg Kantel | Permalink | | | Theater
Montag, den 4. April 2005 |
Kanzlers Abgesang
Manfred Wekwerth inszenierte ein Musical von Diether Dehm. » Zu sehen bekommt der Zuschauer eine Geschichte aus dem Mediengewerbe. Das nahm in den letzten sieben Jahren einen beachtlichen Aufschwung. Die neoliberalen Arbeitslosenbekämpfer und Kriegshetzer für Menschenrechte in Berlin werden von den Medien freundlich »Rot-Grün« genannt. Das Parteienduo revanchiert sich mit strategischen Symbiosen zwischen Bundeskanzleramt, Ministerien und ausgesuchten Redaktionen, wenn nötig auch mit Spezialgesetzen für Medienkonzerne. Ein Filz dieser Art steht im Mittelpunkt des Musicals: Beim Endausscheid um eine Castingshow im Fernsehen, treffen Management, einst aufmüpfige Rockstars und Sängernachwuchs aufeinander.« [Junge Welt]
Stars. Ein Musical von Diether Dehm. Regie: Manfred Wekwerth. Alte Oper Erfurt. Nächste Aufführungen: 13. bis 17. April.