Vom Nachttisch geräumt

Der Schockwellenreiter empfiehlt...

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Daily Link Icon Freitag, den 28. November 2008
Hat Frau Heidenreich auf Herrn Lumma gehört?

Hier (resp. hier im Original) vorgeschlagen, jetzt verwirklicht? Elke Heidenreich liest im Internet: Bis 2009 sind mindestens 14 Sendungen geplant. Das Konzept bleibt bestehen. Allerdings hat sich der Ort verändert. Nicht im Sendestudio, sondern in Heidenreichs Kölner Lieblingskneipe, dem »Backes - Zentrum fürs Wesentliche« wurde aufgezeichnet. Erster Studiogast ist Campino, Sänger der Toten Hosen. [Stern.de]

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Tutorial: Adobe Flex 3 SDK

Book Cover Da Adobe als kommerzieller Anbieter bewußt seine IDE pushen möchte, findet man in den Adobe-Tutorials keine wirklich brauchbare Starthilfe, die von 0 anfängt — und das schon gar nicht auf Deutsch. Doch keine Panik, Jay Allan Jethwa schafft Abhilfe: Einstieg in das Adobe Flex SDK. Danke!

Warum mich das interessiert? Weil nebenstehendes Buch neu in meiner Bibliothek ist. Und dort wird nur der kostenpflichtige Flex-Builder behandelt, aber ansonsten ist es ganz nett und die Lektüre brachte mich auf viele Ideen, die ich mal ausprobieren möchte. Und da ich in die Tests kein Geld stecken wollte, wollte ich einfach mal wissen, wie das alternativ mit dem kostenlosen SDK geht.

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Daily Link Icon Mittwoch, den 26. November 2008
Neu in meiner Bibliothek: Praxiswissen Drupal 6

Book Cover Ich muß mich korrigieren: Using Drupal ist doch nicht das erste Buch des O'Reilly-Verlages zu Drupal, es ist »nur« das erste englischsprachige Buch zu diesem, von mir bevorzugten Open Source-CMS. Denn bei O'Reilly Deutschland gibt es — ich weiß nicht, wie lange schon — das Praxiswissen Drupal 6 von Olaf Schettler und Friedrich Stahl, das heute auf meinem Schreibtisch eingetrudelt ist. Ein knapper Band (etwas mehr als 200 Seiten), aber ein erster Blick zeigt, daß so ziemlich alles drin steht, was man braucht, um mit Drupal loslegen zu können. Und das Buch ist wirklich praktisch aufgebaut, es wird als durchgängiges Beispiel durchexerziert, wie man mit Drupal eine Musiker-Site ähnlich MySpace hochzieht. In diesem Rahmen lernt man sogar, wie man ein eigenes Drupal-Modul entwickelt und einbaut.

Also sicher keine schlechte Empfehlung. Nur... hallo Köln, warum erfahre ich so etwas nicht von Euch? Habt Ihr mich nicht mehr lieb? Grins

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GIMP-Video-Tutorial

Book Cover Es ist mein Ehrgeiz, meine Produktionsmaschine ausschließlich mit Open Source-Software laufen zu lassen. Daher hatte ich vor geraumer Zeit auch den GIMP dort installiert, trotz meiner prinzipiellen Abneigung gegen X11-Software (ja, ja, ich weiß, aber Beta-Software hat auf einer Produktionsmaschine nichts verloren). Aber die Software läuft mittlerweile ziemlich rund und läßt einen fast vergessen, daß im Hintergrund ein X-Server werkelt.

Nun ist Gimp kein einfaches Programm und da habe ich lange nach einer vernünftigen Einführung gesucht. Und das Buch Gimp (ab Version 2.4) von Bettina K. Lechner ist solch eine »vernünftige« Einführung, die ich mit Vergnügen und Gewinn gelesen habe. Das Buch ist gut strukturiert und meines Erachtens sowohl für Gimp-Anfänger, als auch für Profis geeignet. Letztere werden sicher auch noch Neues entdecken. Denn Gimp ist ein so mächtiges Programm, daß wohl kaum niemand alle Tricks und Tips beherrscht. Aber Bettina K. Lechner kennt ziemlich viele und die hat sie alle zwischen zwei Pappedeckel gepackt. Leseempfehlung.

Ja, und dann habe ich die Autorin heute morgen wiedergetroffen. Im Open Source Podcast-Channel, den ich in meinem Miro abonniert habe, schneite nämlich obiges Video herein (ist schon etwas älter, aber ich hatte lange nicht mehr in den Channel geschaut): Gimp: Bildkomposition mit Ebenenmaske. Und Trainerin ist niemand geringeres als Bettina K. Lechner. Schaut also mal rein, da werdet Ihr nicht dümmer von.

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Daily Link Icon Montag, den 24. November 2008
Die Wacht am Rhein

Überlegung zu drei Liedern von Walter Mossmann aus dem Buch Walter Moßmann/Peter Schleuning: Alte und neue Lieder. Entstehung und Gebrauch, Texte und Noten. Hamburg 1978. S. 17-80, eines der besten linken Werke zur Musiktheorie, das ich kenne (von Geschrieben auf Bonaparte des gleichen Autors (Peter Schleuning) mal abgesehen). Und weil's gerade so schön aktuell ist, daraus ein paar Verse:

Ein Ruf von Land zu Lande hallt,
Das hört der deutsche Staatsanwalt,
Der sieht den Staat gar sehr bedrängt,
Weshalb er schnell auf Rettung denkt:
Dann tritt der Polizist herfür,
Es knarrt vergnügt die Kerkerthür:
Entweder schweigen, oder - freies Quartier!
[...]
Der schönste Schmuck des Reiches doch
Ist ein recht großes Kerkerloch,
Darin wird alles eingesteckt,
Was Deutschland aus dem Schlafe weckt.
Der Polizist sorgt dann dafür,
Daß immer knarrt die Kerkerthür:
Entweder schweigen, oder - freies Quartier!

Geschrieben auf Otto Schilly und Wolfgang Schäuble. Grins [Trivium]

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Haben wollen!

Book Cover Auch wenn ich mit vielem, was Geert Lovink in seinem Buch Zero Comments: Elemente einer kritischen Internetkultur schreibt, nicht einverstanden sein werde (das zeigt mir schon ein kurzes Überfliegen der 30-seitigen Einleitung (PDF Icon, ca. 200 KB), die Ihr Euch als Leseprobe von den Seiten des Verlages herunterziehen könnt) — der niederländisch-australische Medientheoretiker versteht es immer, bohrende Fragen zu stellen und den Finger in offene Wunden zu legen. Daher ist das Buch ein unbedingtes »Haben wollen!«, das ich auch Euch zur Lektüre empfehlen möchte. Denn schließlich hat die theoretische Aufarbeitung des »Internets als Medium« gerade erst begonnen und wir haben noch viel zu diskutieren. [futurezone.ORF.at]

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(K)ein schwarzes Loch im 20. Jahrhundert?

Book Cover EU startet Online-Bibliothek »Europeana«: Die EU-Kommission hat am letzten Donnerstag den Startschuß für ihre Online-Bibliothek Europeana gegeben, die Europas gesamtes kulturelles Erbe über das Internet zugänglich machen soll - nicht nur Bücher und Dokumente, sondern auch Musik, Photos, Karten, Gemälde und Filme. Das Portal brach erst einmal unter dem enormen Nutzeransturm zusammen und ist vermutlich erst Mitte Dezember wieder verfügbar. [futurezone.ORF.at]

Dies bestätigt meine letzte Woche in Göttingen wieder erhärtete Vermutung, daß sich viele Softwareprojekte der öffentlichen Hand kaum Gedanken über die Skalierbarkeit ihrer Produkte machen. Irgendwie herrscht der Glaube vor, daß das Rechenzentrum das »schon richten wird«. Und wenn man dann geslashdotted wird, ist die Verblüffung groß. Vielleicht sollte man den Projektverantwortlichen mal dieses Buch des flickr-Programmierers Carl Henderson empfehlen, das ist ziemlich praxisnah und sagt einen, worauf man achten sollte.

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Daily Link Icon Freitag, den 21. November 2008
The Boy is Back in Town

Book Cover Es war ein schönes und informatives Treffen in Göttingen und ich habe auch wieder viel Neues erfahren und gelernt. Überrascht hat mich, welchen Einfluß auf die Überlegungen vieler meiner Kollegen (zum Beispiel zur »Industrialisierung der IT«) das Buch The Big Switch von Nicholas Carr hat. Er zieht dort eine Analogie zur Energieversorgung, die ursprünglich auch mit Dampfmaschinen und Turbinen in den einzelnen Fabriken erfolgte, bis diese dezentrale Energiebeschaffung von den großen Energieversorgern abgelöst wurde. Ähnliches, behauptet Carr, steht auch der IT bevor: Der Rechner auf dem Schreibtisch wird durch große Serverfarmen abgelöst und alle Informationen und Rechenleistung werden wir in Zukunft über das Netz beziehen. Amazons Webservices und Googles Produkte wie Text & Tabellen oder die AppEngine wären nur der erste Schritt dorthin.

Ich selber bin auch erst seit einigen Tagen im Besitz des Buches und habe es noch nicht vollständig gelesen. Es ist aber auf jeden Fall ein streitbarer und bemerkenswerter Essay, den ich auch Euch ans Herz legen möchte.

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Daily Link Icon Montag, den 17. November 2008
Es ist da

Book Cover Heute auf meinem Schreibtisch eingetrudelt und jetzt weiß auch Amazon etwas über die Lieferbarkeit. Mit Neugier erwartet, konnte ich jetzt endlich in Web 2.0. Jugend online als pädagogische Herausforderung mit den beiden Essays von mir »Ping, Tags und Social Software - Communitybildung und Medienkonvergenz durch neue Publikationsformen im Internet« und »Local.tv is here - Entwurf eines unabhängigen, lokalen Internet-TV« (wir berichteten) einsehen. Und nach einem ersten Lesedurchgang: Die mehr als ein Dutzend Co-Autoren haben spannende und lesenswerte Beiträge abgeliefert. Der Buch ist nicht nur für Medienpädagogen, sondern eigentlich für alle am Web 2.0 Interessierten eine spannende und empfehlenswerte Lektüre. (Es liegt in der Natur der Sache, daß ich schon beim ersten Durchblättern meiner Beiträge Tippfehler entdeckt habe, aber am Inhalt ändert dies natürlich nichts.) Besonders die Artikel von Franz Josef Röll zu Weblogs, Wikis, Lernsoftware und Social Networks, der Beitrag von Wolfgang Schindler zu Stasi 2.0 und das Flimmern 2.0 von Daniel Poli haben mich beim ersten Überfliegen begeistert. Wer das Buch nicht selber kaufen kann oder will, der beauftrage die (Universitäts-) Bibliothek seines Vertrauens mit der Beschaffung.

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14 Prozent Dividende

Heute vor fünf Jahren stand im Schockwellenreiter ein lehrreiches Beispiel über den Tunnelblick auf den Shareholder value (manche nennen es auch einfach Gier des Kapitalismus):

Flammen schlagen aus dem Schacht,
Schachthaus stürzt in Schutt und Scherben.
Drunten in der Grubennacht
Rast der Tod und sät Verderben.

Tja, wenn auch die Grube brennt:
Sicher sind 14 Prozent!

Menschen frißt die heiße Glut,
frißt zweihundertsechzig Herzen.
Menschen wälzen sich im Blut,
Menschen winden sich in Schmerzen.

Tja, wenn auch die Menschheit flennt:
Sicher sind 14 Prozent!

Kohle! Kohle! Immer 'ran!
Preßlufthammer in die Hände!
Abkehr, wer nicht schuften kann!
Tempo! Tempo! Dividende!

Tja, da sind wir konsequent:
Sicher sind 14 Prozent!

Was? Du knurrst? Zu wenig Lohn?
Schwere Arbeit? Schicht verkürzen?
Mund gehalten! Keinen Ton!
Sollen denn die Kurse stürzen?

Tja, was man so Wirtschaft nennt:
Sicher sind 14 Prozent!

Im Oktober 1930 fand ein schweres Grubenunglück auf der Alsdorfer Zeche »Anna« statt, bei dem über 260 Bergleute ums Leben kamen. Zum Grubenunglück schrieb damals die »Deutsche Bergwerks-Zeitung«: »Auf die Dividende dürfte das Unglück von Alsdorf ohne Einfluß bleiben, da bis zum Jahre 1942 die 14prozentige Dividende garantiert ist.«

(Text: Victor Kalinowski (1930), Musik: Hans Dinant. Quelle: Frank Baier/Detlev Puls: Arbeiterlieder aus dem Ruhrgebiet. Texte und Noten mit Begleitakkorden, Frankfurt/Main (Fischer TB) 1981)

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Daily Link Icon Freitag, den 14. November 2008
Using Drupal - Haben wollen!

Book Cover Using Drupal ist O'Reillys erstes Drupal-Buch und soll im Dezember erscheinen und wird jetzt schon auf den offiziellen Drupal-Seiten gefeatured (geilet Denglish, wa?). Ein Probekapitel und das Inhaltsverzeichnis können hier heruntergeladen (PDF Icon, 1,8 MB) werden. Es soll ca. 560 Seiten stark sein und etwa 43 € kosten. Ich kann mich da nur wiederholen: Haben wollen! [O'Reilly Network]

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Ich habe gelesen: Processing

Book Cover Ich habe in den letzten Wochen (ach was, Monaten) mehr geschrieben als gelesen, dennoch hat sich einiges an Lektüre angehäuft, was ich Euch unbedingt empfehlen möchte:

Da ist zu erst einmal Processing, die von mir mehr und mehr geschätzte Software zum schnellen Experimentieren, zur Visualisierung und vielem mehr. Und das Buch Learning Processing von Daniel Shiffmann ist eine wunderbare Einführung in diese Java-basierte Programmierumgebung. Sie behandelt nicht nur die Grundlagen, sondern zeigt an einfachen Beispielen auch, wie man Videos bearbeitet, wie man Webservices anzapft und vieles mehr. Im Gegensatz zu den anderen drei Büchern, die ich bisher zu Processing gelesen hatte, hat es weniger einen Referenz-, denn einen Lehrbuch-Charakter. Und es zeigt an oft wirklich witzigen Beispielen, was man mit dieser Umgebung alles anstellen kann. Es ist daher sowohl für absolute Programmieranfänger als auch für erfahrene (Java-) Programmierer, die neugierig auf Processing sind, geeignet. Und wen der Processing-Virus einmal gepackt hat, der wird auch sicher neugierig auf die anderen Bücher sein.

Book CoverDas zweite Buch, das irgendwie auch Processing behandelt und was ich heute vorstellen möchte, ist etwas für Nerds, also — denke ich mal — für die Mehrzahl meiner Leser. Es heißt Making Things Talk, ist von Tom Igoe und ein Buch über Hardware-Projekte, die mit den Mikrokontrollern Arduino und Wiring realisiert werden. Diese Open Source-Mikrokontroller sprechen Processing und sind daher plattformunabhängig. Die vorgestellten Projekte sind eher nutzlos und sinnbefreit, also hochinteressant, selbst wenn man nicht die Vorliebe des Autors für rosa Plüschaffen teilt. Grins Denn auch, wenn ich während meines Studiums der Informatik den Lötkolben eher gemieden hatte, das Buch machte mir wirklich Lust, doch mal wieder so ein heißes Teil anzufassen und wild los zu experimentieren. Ihr merkt schon: Es ist ein wunderbares Buch, es macht Spaß und Lust auf mehr.

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Daily Link Icon Dienstag, den 11. November 2008
Weisheiten zwischen Pappedeckel

Book Cover Auch wenn auf der Verlagsseite noch steht »erscheint demnächst« und Amazon auch noch nichts über die Lieferbarkeit weiß, das Buch Web 2.0: Jugend online als pädagogische Herausforderung mit dem Untertitel »Navigation durch die digitale Jugendkultur«, herausgegeben von Franz Josef Röll und Jürgen Ertelt, ist draußen und kann von Euch (für 18,80 €) bestellt werden.

Über den Inhalt hülle ich mich vorläufig in Schweigen, denn ich bin befangen, da auch zwei Beiträge von mir in dem Band aufgenommen wurden. Einmal der etwas ältere Aufsatz »Ping, Tags und Social Software - Community­bildung und Medienkonvergenz durch neue Publikationsformen im Internet« und dann ein neuer Beitrag mit dem Titel »Local.tv is here - Entwurf eines unabhängigen, lokalen Internet-TV«. Dazu sage ich also nichts, aber die Beiträge der anderen Autoren versprechen spannende und lehrreiche Lektüre. Mein Belegexemplar ist auch noch nicht eingetroffen, aber trotzdem: Ich freue mich.

Man at Work

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